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09.11.2015 Alicante – Antequera (Elisabeth)

Noch im Dunkeln wache ich auf..  Nachdem ich eine Weile gelesen habe, entschließe ich mich schon mal zu Duschen. Der Campingplatz ist toll. Im Morgenrot liegt unter uns Alicante und in der Ferne ist das Meer klar zu erkennen. Die üppige Blütenpracht erinnert mich sehr an Gespräche mit meinem Bruder über sein Haus in der Türkei….über seine prächtige Bougainvilla… Tränen laufen über mein Gesicht und auch ein Lächeln über die Gedanken an ihn.

Nach dem Duschen ist Fred schon auf den Beinen und wir starten etwa um 08:30 in den Tag… Die Fahrt durch die Berge ist eindrucksvoll, wir fahren an großen Olivenplantagen vorbei und auch an mehreren großen Gewächsfolienhäusern…. Ansonsten ist das Land karg und sehr trocken

Nach kurzer Fahrt überholen wir das Team 631 und machen bei der nächsten Ausfahrt einen Stop um Hallo zu sagen… die Beiden fahren dann weiter, um auf einem Rastplatz zu frühstücken… Wir besuchen die urige Kneipe… Bereits morgens sitzen da die Männer und trinken ein Glas Rotwein und essen Tapas (unter anderem kleine Vögel.. welche auch immer)… Wir suchen uns Wurst und eine Kartoffeltarte aus mit Brot und Tee .. Das Stück Kartoffeltarte ist so groß, dass die Katze auch satt wird…

Als wir weiterfahren, sehen wir schon weitem, dass wir eine große Schlucht passieren müssen.
Eindrucksvolle Felsformationen, beim Näherkommen erkennt man noch bewohnte Felswohnungen. Wir verlassen die Schnellstrasse bei der Stadt GUADIX, um die Wohnungen und die Gegend, wenn auch nur ein wenig, zu erkunden. Dieses Tal  Erinnert mich sehr an Kappadokien in der Türkei. Leider bleibt nicht viel Zeit, da wir ja heute – und zwar ohne Kartenvorbestellung – die Alhambra besuchen wollen. Um 12:30 fahren wir den Berg nach Granada hinab, links von uns die schneebestäubten Berge der Sierra Nevada. Da die Alhambra gut ausgeschildert ist, finden wir ohne Probleme den Parkplatz.

Als Erstes stelle ich mich in die Schlange für eine Karte (da die Schlange in diesem Moment eher kurz war). Als Fred nachkommt, schaut er, ob die (wie im Reiseführer gelesen) Möglichkeit besteht, Karten an einem Automaten zu ziehen. Tatsächlich, keine 5 Minuten später kommt er mit zwei Karten an, die dann auch im Gegensatz zur Vorbuchung im Internet nur 15,40 Euro pro Person kosten.  Um 14:00 ist Einlass und um 16:00 ist unser Zugang zu den Nasriden Palästen… Ich freue mich ungemein.

Als erstes sehen wir uns Generalife an mit seinen wunder, wunderschönen Gärten und den grandiosen Ausblicken auf die Alhambra und Granada

Es sind zwar viele Menschen um einen herum, doch finden sich immer wieder fast einsame Momente…

Anschließend besichtigen wir die Alhambra, den Karlspalast, das alte Hamam-Bad, wunderschöne Gärten und mit alten Pflaster- und Steinwegen..

Der Eintritt um 16:00 in die Nasriden macht ab dem ersten Moment sprachlos… Zischendurch muss ich ob der Situation zu Hause und der Schönheit, dessen was ich sehe, immer wieder Tränen wegwischen…

Hier sind leider die Menschenmassen sehr störend, kaum möglich vernünftig zu fotografieren, aber das Auge kann sich nicht sattsehen… Unbeschreibliche Schönheit, Eleganz und  Kunstfertigkeit.
Unvorstellbar zu was Menschen fähig waren ….ich kann es nicht beschreiben… später werden Bilder hoffentlich einen kleinen Eindruck geben.
Mit dem Besuch der Alhambra ist ein für mich seit bestimmt 30 Jahren gehegter Traum in Erfüllung gegangen.

Nachdem wir uns im Berufsverkehr mehrmals auf der Suche nach dem Campingplatz verfahren haben und das eine wirklich nervige anstrengende Suche war, hat Fred beschlossen, dass wir noch einige Kilometer Richtung Malaga fahren und dann mit dem Navi einen Campingplatz suchen…Wir wollten nur raus aus der Stadt…

Natürlich war es inzwischen dunkel und hier ist dunkel trotz großer Stadt richtig dunkel…
Nach etwa 40 Kilometer Fahrt haben wir dann angefangen nach einem Campingplatz zu suchen und „nur“ 15 Kilometer (Luftlinie) entfernt einen gefunden, allerdings nicht so ganz in unsere Richtung… Wir entschließen uns doch diesen Platz anzufahren. Nachdem wir die Autobahn verlassen haben, sind wir so lange Bergab gefahren, dass ich meinte, jetzt müssen wir gleich in der Hölle ankommen… Über lange Distanz 7% bergab… krass…

Unten im Tal sehen wir die Lichter der Stadt Antequera am Hang liegen, mit einer Burg und einer großen Kirche im gelbem Licht der Straßenbeleuchtung … sehr schön… Das Navi leitet uns durch winzige Straßen, Gott sei Dank jetzt menschenleer… eine malerische Altstadt…

Nach der Durchfahrt fahren wir noch etwa 10 km durch die Dunkelheit bis wir das Campingplatzschild sehen…
Hier im Camping El Torcal sind viele Dauercamper, einer zeigt uns wo wir uns hinstellen können mit dem Hinweis dass in der Rezeption niemand da ist und wir morgen in der Früh einfach mal schauen sollen…
Weil das Restaurant auch zu ist, essen wir noch ein paar Oliven und ein paar TUC Kekse, dann schlafe ich ein… Allein auf weiter Flur in einem Olivenhain, vor uns ein hoher, felsiger Berg, über dem ein starker Wind herunterfällt und unser Auto wackeln lässt….

Fred: